Sehr geehrte Damen und Herren
Das Hotel Zum Schwarzen Adler galt lange Zeit als die bedeutendste Einkehr Pirnas, obgleich die glorreiche Historie nach langem Leerstand mehr und mehr in Vergessenheit zu geraten droht.
Nun haben wir endlich die Möglichkeit, einen geschichtsträchtigen Ort wieder aufleben zu lassen – gemeinsam mit Ihrem Zutun! Kommen Sie mit auf eine Reise in die Vergangenheit und lassen Sie sich von den Ausblicken in die Zukunft begeistern. Gemeinsam mit Ihrer Unterstützung wollen wir Pirna wieder ein repräsentatives Haus mit Kultursaal bescheren!
Wir danken für Ihr Zutun und Interesse!
Die ehemaligen Hotelzimmer, Restauranträumlichkeiten und der bedeutende Saal stehen leer. Die alte Gebäudesubstanz verfällt zunehmend und viele Teile des Hotels sind nicht mehr nutzbar.
Um wichtige Bestandteile der Geschichte zu konservieren und aufzuarbeiten, untersucht eine Restauratorin die Gebäudegemäuer, um im Folgenden bedeutende Elemente, wie die Wandbemalung im Saal aus der Zeit um 1907 freizulegen und nach dem Rückbau des Hotels wieder in Kleinstarbeit aufbereitet herzurichten.
Der geschichtsträchtige Saal hat seine besten Tage bereits hinter sich – nun heißt es, so viele Elemente, wie nur irgend möglich, zu erhalten. In Zukunft soll der Saal wieder in seiner vollen Blüte erstrahlen und Pirna einen gebührenden Ort für Kultur und Veranstaltungen bescheren.
Während der DDR-Zeit übernahm die Handelsorganisation Gaststättenbetrieb das Haus, riss die äußere Veranda ab und brachte einen neuen Schriftzug an der Fassade eines Gebäudeteils an. Mit weiteren Umgestaltungen aufgrund von Geschäften im Bereich des Erdgeschosses verlor das Hotel Stück für Stück an Stil und Ähnlichkeit zu dem einst so bedeutenden Gasthof.
Das erste Haus am Platze machte seinem Namen alle Ehre: Bis Mitte des 20. Jahrhunderts fanden regelmäßig große Versammlungen, Kundgebungen, Reden, wichtige Abendessen, rauschende Feste, Vereinstreffen, selbst Arztsprechstunden und Wahltage in den Räumlichkeiten des Gasthofes statt. Auch eigens von der Stadt organisierte Veranstaltungen im Adler sorgten für volle Säle.
Seine königliche Hoheit, Prinz Johann Georg, der Herzog zu Sachsen, dessen Wohnsitz zu jener Zeit das Schloss Weesenstein war, unternahm als Kunstexperte und -sammler oft Studienausflüge in ferne Länder – auch in die nahe Umgebung. Während eines Ausflugs nach Großsedlitz und Pirna bildete ein gemeinsames Mahl mit der Hofbegleitung im Schwarzen Adler den krönenden Abschluss seiner Tour.
Der Anfang des 20. Jahrhunderts leitete die Blütezeit des Gasthofs ein, während jener das Haus Rang und Namen in Pirna und weit über dessen Stadtgrenzen hinaus erlangte. Es fanden große Versammlungen, politische Treffen, pompöse Tanzveranstaltungen und wichtige Kundgebungen im Adler statt, da Raum, Aufmachung und Noblesse ideal dafür geeignet waren. Mit einer hervorragenden Lage, der herrlichen Platzgestaltung mit zwei Brunnen sowie einer ausgezeichneten Küche erlangte das Haus Bekanntheit und Ruhm in der gesamten Region.
„Der Adler am Dohnaischen Platz ist ebenfalls ein altbekanntes Haus. Aus dem einst kleinen Häuschen ist im Laufe der Jahre ein stattliches Haus geworden, daß nun mit Recht Anspruch darauf erheben kann, ein erstklassiges Hotel genannt zu werden. Zahlreiche Fremde steigen dort ab und finden neben bester Verpflegung auch ein gutes Quartier. Die Jahrmarktsbälle in seinem Saal waren in früheren Zeiten eine gern besuchte Einrichtung und sein Kasinosaal sah die schmucken Offiziersuniformen der alten tapferen Armee.“
Sächsische Gastwirtsgewerbe-Aufstellung vom 12. Juni 1927
Nach Abbruch der Wallanlagen entstand zwischen der Biegung des Stadtgrabens und dem Dohnaeschen Thor der Königsplatz. Im Laufe der Jahre wurde der Platz mehrere Male umbenannt, zum Hindenburgplatz, zum Platz der Solidarität und wieder zum Dohnaischen Platz.
Zudem wurde erstmals ein großer Umbau des Gasthofes mit Vergrößerung der Restauranträume und der Errichtung eines Tanzsaales durchgeführt.
Die Gasthofbezeichnung „Zum Schwarzen Adler“ wurde erstmals im Jahre 1722 erwähnt, kurz gefolgt vom heute noch sichtbaren Hauswand-Relief eines doppelköpfigen Adlers. Der italienische Landschaftsmaler Bernardo Bellotto, berühmt geworden unter dem Namen Canaletto, reiste zu jener Zeit durch Sachsen und fertigte unter vielen bekannten Kunstwerken auch eine Radierung des Dohnaeschen Thores an.
In Zeiten der Reformation, als Pirna im späten Mittelalter um die 3 500 Einwohnerinnen und Einwohner hatte, wurde der Gasthof erstmals erwähnt. Zu dieser Zeit noch bekannt unter dem Namen „Das niedere Zschackental“ befand er sich direkt vor dem Dohnaeschen Thor, den Pforten der Stadtmauer.